Ein Rückblick in unsere Geschichte

Mehrere Mitglieder der Bürgerbewegung kannten das Waldgebiet lange bevor 1970 der Nationalpark Bayerischer Wald gegründet wurde. Der Verein „Bürgerbewegung“ war zu keiner Zeit Gegner des Nationalparks, aber gegen die Waldvernichtung und Käferzüchtung und gegen die Idee der Ideologen „Natur Natur sein lassen.“

Bei der Eröffnungsfeier gaben der damalige Ministerpräsident Dr.h.c. Alfons Goppel und Staatsminister Dr. Hans Eisenmann die Leitlinie vor:
„Möge der Nationalpark Bayerischer Wald diese schöne Waldlandschaft für unsere Mitbürger und Nachkommen in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und seinen Besuchern Anregung und Erholung vermitteln.“ Die Akzeptanz für den Nationalpark war groß.

Im Jahre 1983 hat die Nationalparkbewegung beschlossen, 60 Quadratkilometer Wald im Rachel-Lusen-Gebiet frei zu halten von jeglichen forstlichen Maßnahmen. Als die Bevölkerung sah, dass 30.000 Festmeter Holz, das der Sturm umgelegt hatte, nicht aufgearbeitet wurden und dem Käfer als optimale Brutstätte überlassen wurde, zeigten sich zu Beginn der 90er Jahre auch für Nicht-Fachleute die wahren Ausmaße der Waldkatastrophe.

Die Nationalparkbewegung drängte die Staatsregierung zu einer Erweiterung des Nationalparks um 11.000 Hektar in den Wäldern um Zwiesel. Angesichts der tausenden und abertausenden Baumleichen, die zu dieser Zeit für jeden sichtbar wurden – riesige Totholzflächen von mehr als 15.000 Hektar -, machte sich bei der Bevölkerung im Zwieseler Winkel große Skepsis und Sorge breit. Die anfängliche Zustimmung für die Nationalparkidee schlug in Widerstand um, der sich schließlich im Jahr 1997 mit der Gründung einer „Bürgerbewegung zum Schutz des Bayerischen Waldes e.V.“ organisierte.

Der Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, die verhindern wollten, dass die Wälder im vorgesehenen Erweiterungsgebiet des Nationalparks dasselbe Schicksal erleiden wie die dem Borkenkäfer zum Fraß überlassenen Waldflächen im Altgebiet des Parks. Der Borkenkäfer konnte sein Vernichtungswerk ungehindert fortsetzen und zerstörte Hektar um Hektar die Hochlagenwälder zwischen Lusen und Rachel. Die bayerische Staatsregierung, die in diesem Pseudo-Naturschutz wohl auch ein probates Mittel gegen die wachsende Kraft der Ökopartei der Grünen sah, unternahm nichts und deckte das Fehlverhalten ihrer Verwaltungsbehörde.

Die Bürgerbewegung initiierte eine Unterschriftenaktion, die mit über 12.000 Unterschriften gegen die Erweiterung ein eindeutiges Votum der Bevölkerung brachte. Im Jahr 1997 beschloss der Bayerische Landtag, dass jedwedes Naturexperiment in den Hochlagenwäldern des Erweiterungsgebiets zwischen Rachel und Falkenstein bis zum Jahre 2017 zu unterbleiben habe und der Bestand dieser Wälder sicher zu stellen sei.

Der Beschloss des Bayerischen Landtags wurde von der Nationalparkverwaltung ignoriert. Die Petition der Bürgerbewegung wurde vom Bayerischen Parlament in der Plenumsitzung „bei Seite gelassen“.

Die kommenden Jahrzehnte werden zeigen, wie sich der Nationalpark mit der Ideologie „Natur Natur sein lassen“ entwickelt. In allen Regionen, in denen ein Nationalpark ins Gespräch kam, haben sich Bürgerbewegungen gegen die Errichtung eines Nationalparks formiert – auch im Nationalpark Bayerischer Wald wurden Informationen gesammelt. Und mehrheitlich wurde gesagt: „Nein danke, einen Totholzpark wollen wir nicht.“ Der Nationalpark Bayerischer Wald hat somit als abschreckendes Beispiel gedient.

Unsere neuen (erweiterten) Ziele

Die neue Vorstandschaft der „Bürgerbewegung zum Schutz des Bayrischen Waldes e.V.“ hat sich neue Ziele gesetzt in den Bereichen Natur, Umwelt, Landschaft und Erhaltung der Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen und ihren Lebensraum. Das Niederwild und alle Vogelarten, die im Bayerischen Wald beheimatet sind, sind ebenfalls schützenswert.

Nächstes Jahr 2018 wird der permanente Greifvogelschutz 40 Jahre alt. Was um die Jahre 1970 richtig war, ist längst überflüssig geworden. Alle Arten von Greifvögeln wurden in Volieren gezüchtet und anschließend in der Natur ausgesetzt. Der einseitige Schutz des Stärkeren hat gravierende Folgen. Specht, Rebhuhn, Fasan, Kuckuck, Flußläufer, Nutzgeflügel, junge Feldhasen und alle Rassen von Haustauben gehören zum Beuteschema des Habichts und noch einige mehr. Weil es kaum mehr Spechte und andere Vogelarten, die in den Wäldern beheimatet waren, gibt, steigt eben auch die Käferpopulation in den Privatwäldern und die Mengen an Festmetern Käferholz steigen somit ebenfalls jährlich.

Rebhuhn und Fasan gibt es seit mehreren Jahrzehnten im Bayerischen Wald keine mehr. Es werden in Volieren welche gezüchtet und in der Natur ausgesetzt – leider ohne Erfolg. Die Feinde sind zu viele: Wildkatze, Fuchs, Luchs und der Habicht. Dass es kaum mehr den Kuckuck gibt, daran ist auch die Elster schuld. Der Sperber beispielsweise ernährt sich ausschließlich von Singvögeln.

Vor kurzem hat ein Jagdpächter berichtet, dass er in seinem Revier neun Rehgeißen mit Kitzen gehabt habe. Die Kitzen seien alle verschwunden und er vermutet, dass die der Luchs geholt habe.

Der Wolf spielt aber in einer höheren Liga, er wird auch die Rehgeißen reißen. So harmlos, wie der Wolf zur Zeit in den Medien dargestellt wird, ist er nicht. Es gibt im Buchhandel ein neues Buch zum Wolf (Autor Frank N. Möller). Wenn im Wald nichts mehr zu holen ist, reißt der Wolf Schafe, Ziegen und Kälber in den Mutterkuhbetrieben, Rotwild und Dammwild in den Gehegen. Er wird durch die Dörfer streifen und die Biotonnen umschmeißen, um etwas Fressbares zu finden. Die kleinen landwirtschaftlichen Familienbetriebe werden in ihrer Existenz bedroht und eines Tages die Tierhaltung einstellen – dann gibt es nur mehr große Agrarbetriebe, die aber niemand wirklich will.

Wenn man mit den Leuten spricht, dann hat grundsätzlich niemand etwas dagegen, wenn es vereinzelt Greifvögel, Luchs und Wolf gibt, aber nicht in Massen un Rudeln. Und die Frage ist, ob der Bayerische Wald mit seiner dichten Besiedlung und hohem Verkehrsaufkommen überhaupt als Lebensraum für die großen Raubtiere geeignet ist oder ob sie dadurch unnötigen Stresssituationen ausgesetzt werden. Es wird wieder angesiedelt, ohne an eine Populationsbegrenzung zu denken. Es gibt keine Studien oder Erkenntnisse, wie viel Quadratkilometer Lebensraum die verschiedenen Tierarten brauchen, um mit dem vorhandenen Nahrungsangebot in der Natur draußen leben zu können. Aber es wird damit gerechnet, dass die Tierhalter auf dem Land all die Greifvögel und Raubtiere mit durchfüttern und das ohne angemessene Entschädigung. Naturschutz findet wieder auf dem Rücken der arbeitenden Landbevölkerung statt.

Die Bürgerbewegung setzt sich ein für die Populationsbegrenzung von Raubvögeln und Raubtieren, um die Ausgewogenheit wieder herzustellen. Jeder, dem Naturschutz und Erhaltung der Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen am Herzen liegt, kann die Bürgerbewegung unterstützen.

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