Ein anderes Thema sind Störungen im Waldökosystem durch Sturm, Forstwirtschaft oder Käferfraß, wo große Freiflächen geschaffen werden, was bei manchen Naturschützern Begeisterungsstürme hervorruft. Diese glauben tatsächlich, dass dadurch die Artenvielfalt steigt und übersehen dabei die Dramatik der Lage. Im Tausch für nur wenige Offenlandarten, die sich in der prallen Sonne pudelwohl fühlen, sterben hier hunderte Kleisttierarten lokal aus! Selbst Sämlinge vieler Baumarten haben keine Überlebenschance – sie vertrocknen, weil kein Baum da ist, der seinem Nachwuchs Schatten spenden könnte. Die riesigen Totholzflächen, die sihc über den Bergen des Nationalparks erstrecken und aussehen wie eine Geisterlandschaft, wird es noch jahrzehntelang geben. Diese Fichtentotholzbäume sind von der Sommerhitze dermaßen ausgetrocknet, dass keine Pilze eindringen können und keine Fäulnis oder Zersetzung stattfinden kann. Sollten sich doch einige Pflanzen und Sträucher irgendwann entwickeln, ist dies kein Grund zum Jubeln, sondern eher ein Hinweis auf den Grad der Störung des natürlichen Ökosystems.

Wenn ein Waldbesitzer in seinem Wald den Buchen die Kronen absägen würde, weil er Totholz oder Brennholz benötigt, würde man sagen, der Mann habe nicht mehr alle Tassen im Schrank!

60 Quadratkilometer Wald vom Borkenkäfer zum Absterben gebracht – die „Naturzone“ bestand damals schon zu 58 Prozent aus Totholzflächen . Mit dieser Tatsache kann man locker in der Champions League mit den großen Nationalparks der Welt mithalten.